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Erschienen am
23.6.2011

Market Access: Sollen Pharmaunternehmen gesundheitsökonomische Daten online veröffentlichen?

Gunther Tutein

Natürlich umfasst Market Access viel mehr als die Beschäftigung mit gesundheitsökonomischen Daten. Allerdings spielen diese Daten nun eine wichtigere Rolle in dem Entscheidungsprozess, zu welchem Preis ein Medikament zugelassen wird, welche Volumina genehmigt werden etc. Die Frage, der ich mich hierzu kurz widmen möchte, lautet: Welche Rolle spielt das Internet hierbei aktuell in Deutschland für die Payer?

Das Thema Market Access ist riesig. Durch das AMNOG sind neue Anforderungen entstanden – und viel Unsicherheit. Natürlich umfasst Market Access auch viel mehr als die Beschäftigung mit gesundheitsökonomischen Daten. Allerdings spielen diese Daten nun eine wichtigere Rolle in dem Entscheidungsprozess, zu welchem Preis ein Medikament zugelassen wird, welche Volumina genehmigt werden etc.Die Frage, der ich mich hierzu kurz widmen möchte, lautet: Welche Rolle spielt das Internet hierbei aktuell in Deutschland für die Payer?

Fragestellung und Für und Wider des Mediums für Pharma

Grundsätzlich stellt das Internet einen angenehmen Weg dar, um im Rahmen einer Market-Access-Strategie gesundheitsökonomische Daten zu veröffentlichen (natürlich…). Andererseits ist aber die Anzahl der Ansprechpartner für diese Daten im G-BA oder bei Kassen recht überschaubar. Und so drängt sich der Gedanke auf, dass hier eine persönliche Ansprache wirksamer wäre, als eine Online-Veröffentlichung.Grundsätzlich ist das sicher richtig.Man kann sich aber auch folgende Fragen stellen:

  1. Wo verifizieren diese Ansprechpartner Botschaften nach dem persönlichen Gespräch oder abseits eines Value Dossiers?
  2. Was ist mit den Verantwortlichen, die man nicht durch persönliche Kontakte erreicht?

Wir stellten uns bei Spirit Link Medical die Frage, ob das Internet in diesem Zusammenhang schon eine Rolle spielt.Unser Herangehen: mehrere Tage Recherche im Netz und viele Gespräche mit Teilnehmern aus dem Market-Access-Prozess

Ergebnis: Ist das Internet relevant im Rahmen von Market Access?

  • Die Anzahl der Fundstellen von gesundheitsökonomischen Daten zu Pharmaprodukten ist gering und der Standard noch nicht hoch. Hinzu kommt, dass die Daten oft relativ schwierig zu finden sind.
  • Werden die Informationen gesucht? Nein, sehr wenig. Es besteht oft nicht mal die Erwartung, diese Daten zu finden. Aber: Diese Informationen wären sehr wünschenswert so zumindest das Feedback von unseren Gesprächspartnern.

Hier zwei Beispiele von Herstellern:

http://www.prevenar13.de/kosten-nutzen/gesundheitsokonomie.aspxDiese Seite von Pfizer stellt sehr schön den Nutzen eines neuen Impfstoffs im Hinblick auf die Gesamtzahl der Fälle invasiver Pneumokokken-Erkrankungen in Deutschland sowie die möglichen Kosteneinsparungen dar im Vergleich mit a) keiner Impfung b) Impfung mit einem anderen Impfstoff (Zugang nur mit DocCheck).Ein zweites Beispiel ist von Takeda und vergleicht zwei verschiedene Therapien:

http://www.netlectures.com/heartzone_meredith/Natürlich sind diese Zahlen auch aus vertrieblicher Sicht sehr wertvoll.

Fazit:

Der Online-Kanal steht beim Thema Market Access und gesundheitsökonomische Daten noch am Anfang, egal ob man bei den Herstellern oder in den Journals sucht. Es ist daher aktuell noch relativ einfach, auf diesem Feld seine Konkurrenz zu übertreffen.Hintergründe dazu werden wir auf unserem jährlichen Round Table diskutieren.

Gunther Tutein

Gunther Tutein

ist geschäftsführender Gesellschafter bei Spirit Link. Sein Antrieb ist es, durch den strategischen Einsatz digitaler Kanäle das Marketing im Gesundheitswesen zu verbessern. Für ihn ist ein guter Tag, wenn er einem Healthcare-Kunden einen neuen Impuls für sein Marketing geben konnte, mit dem er die Zielgruppe vom Hocker reißt. Die Zukunft gehört für ihn Strategien, die digitale und klassische Marketing-Kanäle optimal miteinander verbinden.

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